Bildungsminister contra Finanzminister:mehr Zukunftsinvestitionen

(Bildung)

Bonn (dpa) – Die Bildungsminister von Bund und Ländern haben nachdrücklich mehr Zukunftsinvestitionen für Schulen, Hochschulen und Wissenschaft verlangt. Die Bildungseinrichtungen müssten angemessen ausgestattet werden, wenn Deutschland international wettbewerbsfähig bleiben wolle, sagte Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) nach einer Sitzung der Bund-Länder-Kommission (BLK) für Bildungsplanung am Montag in Bonn.

Die Bildungsminister bezogen damit eindeutig Position gegen den Beschluss der Finanzministerkonferenz der Länder, in dem Mehrausgaben für die Bildung in den nächsten Jahren einstimmig abgelehnt werden. Vielmehr wollen die Finanzminister den ab 2005 erwarteten Schülerrückgang für deutliche Einsparungen bei Schulen und Hochschulen nutzen. Die Bemühungen um Reformen und für eine bessere Finanzierung dürften nicht nachlassen, sagte Bulmahn. Dies gelte für Staat, Wirtschaft und den Privatsektor. Die Ministerin: «Alle Beteiligten müssen ihre Anstrengungen erhöhen.»

In der Erklärung der Bildungsminister wird darauf verwiesen, dass in den nächsten Jahren Schulbauten modernisiert, eine familienfreundliche Ganztagsbetreuung geschaffen und der Unterrichtsausfall reduziert werden müsse. Schulen, Hochschulen und auch die Betriebe müssten ihren Ausbildungserfolg steigern und mehr junge Leute mit einem qualifizierten Abschluss ins Berufsleben entlassen. Auch sollten mehr Jugendliche aus «bislang bildungsfernen Schichten» für den Erwerb von Qualifikationen gewonnen werden. Ob dies alles ohne zusätzliche finanzielle Mittel möglich sein werde, könne zur Zeit niemand einschätzen.

Die Bildungsminister von Bund und Ländern hatten unlängst in einer Studie vor einem drohenden Mangel an akademisch ausgebildeten Fachkräften in Deutschland gewarnt, der sich für die Wirtschaft als Wachstumsbremse erweisen könnte. Die Regierungschefs von Bund und Länder sollen sich jetzt mit dem Konflikt zwischen den beiden Fachministerkonferenzen befassen.