(03.02.2001 18:13)
Karlsruhe (dpa) – Computergestütztes Lernen, das so genannte E-Learning, befindet sich weltweit auf dem Vormarsch. Es hat sich in nur wenigen Jahren zu einem milliardenträchtigen neuen Marktsegment entwickelt.
Dies wurde am Dienstag bei der Eröffnung der 9. Europäischen Fachtagung und Messe für Bildungs- und Informationstechnologie «Learntec 2001» in Karlsruhe bekannt. Nach einer Prognose des amerikanischen Marktforschungsinstituts International Data Inc. (ICD) wird sich der Anteil des E-Learnings an den gesamten Weiterbildungsaktionen von US-Unternehmen von 23 Prozent im Jahr 1998 auf 65 Prozent bis zum Jahr 2004 erhöhen.
Auch in Deutschland reduzieren nach Expertenangaben immer mehr Unternehmen ihre klassischen Präsenzschulungen und liefern neuestes Wissen über firmeninterne Computernetze direkt an den Arbeitsplatz jedes Mitarbeiters. Die Kosten für Weiterbildung ließen sich durch multimediale Lernsoftware deutlich senken. Auch sei die Flexibilität des Wissenserwerbs mit Blick auf Lernzeit und Lernort viel höher als bei herkömmlichen Schulungsmaßnahmen, hieß es.
Auf der viertägigen «Learntec» geben 227 Aussteller aus elf Nationen den erwarteten 8 000 Fachbesuchern einen umfassenden Überblick über alle Bereiche des Lernens und Informierens mit neuen Medien. Erstmals wird im Rahmen der Karlsruher Fachtagung die in Paris ansässige UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) vertreten sein und einen Experten-Work-Shop zum Thema «Distance Learning» abhalten.
UNESCO-Direktor Mohsen Tawfik forderte die Industriestaaten dazu auf, alles zu tun, damit die Schwellen- und Entwicklungsländer bei der Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationsmedien nicht noch weiter abgehängt werden. Man sollte ihnen vielmehr die Chance bieten, auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittene nationale Fernunterrichtsprogramme zu entwickeln.