(24.02.2004 18:05)
Gute Viertklässler besitzen die gleiche Lesekompetenz wie die schwächsten Lehrer. Das haben Studien der Universität Siegen ergeben. Aus diesem Grund seien Beurteilungen von von Lese- und Rechschreibschwächen mit Vorsicht zu vergeben.
Wie Erziehungswissenschaftler der Hochschule in Tests herausfanden, lesen 30 Prozent der Viertklässler ebenso gut wie die leistungsschwächsten Lehrer.
Darüber hinaus könne das obere Drittel der Viertklässler auch mit dem unteren Drittel von Meisterschülern einer Handwerkskammer mithalten, teilte die Universität am Montag mit.
Vor diesem Hintergrund werde das Etikett „lese- und rechtschreibschwach“ oft leichtfertig vergeben, warnten die Erziehungswissenchaftler. Die Klage vom angeblichen Leistungsverfall treffe die Situation an den Schulen nicht.
Die Testergebnisse werfen den Pädagogen zufolge auch die Frage nach der Zuverlässigkeit von Bildungsstudien wie Pisa und Iglu auf.
Es müsse untersucht werden, ob die Tests die Anforderungen in Beruf und Alltagsleben richtig aufgriffen. Dazu gebe es aber bisher keine Daten in den internationalen Leistungsstudien.
Anm. der Redaktion: Lesen Sie zu diesem Thema die Zusammenfassung der Studie vom Autor Prof. Dr. Brügelmann: www.teachersnews.net