Immer mehr Schulverweigerer in Deutschland

(Forschungsergebnis)

Potsdam (dpa) – In Deutschland gibt es nach den Erkenntnissen von Experten immer mehr Schulverweigerer. Inoffiziellen Schätzungen zufolge gingen rund 70 000 Kinder und Jugendliche nicht regelmäßig zur Schule, sagte der Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit, Henrik von Bothmer, am Donnerstag bei einer Fachtagung in Potsdam. Genaue Erhebungen lägen allerdings nicht vor. Viele Jugendliche, die sich der Schule verweigerten, sähen keine Perspektive und hätten das Gefühl, in der Gesellschaft ohnehin nicht gebraucht zu werden, sagte Bothmer.
Auch die Schulen seien mit veralteten Unterrichtsmethoden, schlechter Ausstattung, zu großen Klassen und zu hohem Leistungsdruck eine Ursache für Schulverweigerung. Notwendig sei eine nachhaltige Bildungsreform, um die Defizite zu ändern. So müsse die Jugendsozialarbeit verstärkt werden. Zudem sollten Schulen verstärkt mit der Wirtschaft kooperieren.