Musiker sollen gegen Napster vorgehen

(11.05.2001 15:20)

Der Streit um den Musiktausch im Internet weitet sich zu einer Softwareschlacht zwischen Musikindustrie und der US- Tauschbörse Napster aus. Hamburg (dpa) – Der Streit um den Musiktausch im Internet weitet sich zu einer Softwareschlacht zwischen Musikindustrie und der US- Tauschbörse Napster aus.
Mit einer neuen Software sollen Musiker ihre Musik auf den Servern der Tauschbörse finden und dem US-Unternehmen eine Abmahnung schicken. Das berichtete der Bundesverband der Phonografischen Wirtschaft am Mittwoch in Hamburg. Die Dachorganisation IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) habe das Programm «songbird» veröffentlicht, das einzelne Musiktitel bei Napster suche und aufliste.
Interpreten könnten damit überprüfen, ob ihre eigenen Stücke bei Napster ohne Zustimmung angeboten werden. Das Programm liste dann die Dateien auf. Diese könne anschließend an Napster gemailt werden mit der Aufforderung, dieses illegale Angebot zu unterbinden, hieß es.
Napster hatte erst im April eine Zusammenarbeit mit Relatable bekannt gegeben, einem Hersteller von Software für «digitale Fingerabdrücke». Damit will Napster urheberrechtlich geschütze Titel besser vor einem Tausch schützen. Die Software von Relatable erkennt Musikdateien anhand ihres Audioinhaltes. Zudem hatte Napster vor einigen Tagen Verhandlungen mit dem Softwareriesen Microsoft über dessen Technologien bekannt gegeben.
Napster war von der Vereinigung der amerikanischen Musikindustrie (RIAA) wegen Verletzung des Urheberrechts verklagt worden und muss nun alle geschützten Titel herausfiltern. Dies ist aber bisher noch nicht vollständig geschehen.
(URL: Homepage der IFPI in Deutschland: http://www.ifpi.de/;
Seite für das Programm «songbird»: http://www.iapu.org/)