Potz Blitz

(25.05.2005 18:53)

Was passiert, wenn ein Blitz in ein Haus ohne Blitzableiter einschlägt? Warum macht es Sinn, Hochspannungsnetze über das Internet zu steuern? Und was ist eigentlich noch mal der Unterschied zwischen Gleich- und Wechselspannung? Dies und noch mehr beantworten und demonstrieren Professor Dr.-Ing. Albert Claudi und seine Mitarbeiter auf dem Tag der Offenen Tür des Instituts für Elektrische Energietechnik, Anlagen und Hochspannungstechnik der Universität Kassel (UNIK) am 17. Juni.

Von 10.00 bis 14.30 Uhr sind interessierte Besucher eingeladen, sich in Führungen über die Arbeit des Instituts und ganz allgemeine Zusammenhänge aus der Welt des elektrischen Stroms zu informieren. Vormittags werden auch Schülerinnen und Schüler des Kasseler Goethe- und Wilhelmsgymnasiums im Institut erwartet. Treffpunkt ist für alle Besucher die DeMoTec-Halle hinter dem UNIK-Gebäude in der Wilhelmshöher Allee 71-73, Eingang Emilienstraße.

In der Faraday Halle werden Mitarbeiter des Instituts demonstrieren, wie Blitzableiter funktionieren und was passiert, wenn Blitze in Hochspannungsleitungen oder Wohnhäuser einschlagen. Für die Demonstration werden die Elektrotechniker einen Impulsgenerator verwenden, der bei einer Maximalleistung von 1.000.000 Volt Spannungen auf Blitzniveau erzeugen kann.

In der Franklin Halle werden Versuche zum Grenzflächenverhalten von Isolatoren am Beispiel von Glas und Luft zu sehen sein. Diese Stoffe sind zwar gute Isolatoren, doch an der Grenzfläche zwischen Luft und Glas kommt es zu Spannungsüberschlägen. Dadurch entstehen laut prasselnde und gut sichtbare Gleitentladungen nach allen Seiten der Glasplatte: Ein Bild, für das die Institutsmitarbeiter gerne das Licht ausschalten werden.

Einen Beitrag zu intelligenteren und zukunftssicheren Hochspannungs- netzen demonstriert das Fachgebiet mit dem über das Internet steuerbaren Hochspannungstrennschalter, der in Zusammenarbeit mit der Kasseler Firma AREVA entwickelt wird. Mit diesem hochkomplexen Schalter sollen zukünftig Überlandnetze automatisiert und dezentral gesteuert werden können. Erforderlich wird dies insbesondere durch die Stromeinspeisung einer wachsenden Zahl kleiner Lieferanten regenerativer Energien wie durch Windräder oder Photovoltaikanlagen.