Skulpturen mit erneuerbaren Energieträgern

(10.12.2005 17:47)

Um die zunehmenden Gefahren negativer Klimaauswirkungen und Umweltzerstörungen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken bereitet derzeit der Künstler Ümit Aslim ein internationales Ausstellungsprojekt vor. Ab Herbst 2006 wird die Ausstellungstour in zehn Ländern Europas, Afrikas und Asiens präsentiert.

Hierzu erstellt Aslim ungewöhnliche transparente Polyesterfiguren, die über ein anschauliches maschinelles Innenleben verfügen. Jedem der insgesamt zehn Konstrukte wird dabei rein symbolisch ein Lösungskonzept für eine betroffene Landschaft zugeordnet. Durch ihre innere Mechanik erwecken die statischen Figuren einen funktionellen Charakter. Dieser soll sie symbolisch dazu befähigen, die verschiedenen Umweltmaßnahmen in den Ländern anzuwenden. Während der Ausstellungstour werden betroffene Gebiete aller Art besucht um einen repräsentativen Querschnitt aktueller Umweltzerstörungen und heutiger Klimaauswirkungen darzustellen. Darüber hinaus werden unterschiedliche nachhaltige Problembewältigungen der einzelnen Regionen aufgezeigt.

Geschädigte Gebiete, die innerhalb des Projektes aufgegriffen werden sind z.B. Mali (Wüstenvormarsch), Indien (Meeresanstieg), Aserbaidschan (Ölkontaminierung), Österreich (Gletscherschmelze). Ein Ansatz beschäftigt sich etwa mit den Salz überfrachteten Böden rund um den dramatisch ausgetrockneten Aral-See in Kasachstan. Innerhalb von nur 30 Jahren zogen sich die einstigen Uferbegrenzungen um bis zu 250 Kilometer zurück. Es werden Projekte aufgezeigt, die sich mit der dortigen Kultivierung von salzresistenten Pflanzenarten beschäftigen. So soll eine den Böden angepasste Landwirtschaft entstehen können.

In Deutschland wird der zunehmende Rückzug verschiedener Vogelarten thematisiert. Die natürlichen Lebensräume der Tiere verschwinden zusehends; es werden Projekte aufgezeigt, die aus Brach liegenden Ackerflächen reichhaltig strukturierte Biotope entstehen lassen. Alle zehn Figuren werden außerdem mit erneuerbaren Energieträgern aus den Bereichen Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme ausgestattet, um auch auf diesen Themenbereich aufmerksam zu machen. So wird z.B. eine Figur in heiß-trockenen Gefilden symbolisch mit Solarträgern bestückt, während bei einer im Küstenbereich platzierten Skulptur Windräder zum Tragen kommen. Nach Beendigung der Auslandstour wird das Projekt ein Jahr lang bundesweit ausgestellt und ausgewertet.

Durch einzelne Projektkomponenten werden die Thematiken auch speziell Kindern und Jugendlichen zugänglich gemacht. So wird z.B. ein Comic konzipiert. In diesem führt eine kindgerechte Karikatur einer der Figuren durch die zehn betroffenen Landschaften. Das Projekt mit seinen Hintergrundinformationen über die betroffenen Länder ist außerdem ab sofort online einsehbar (www.polyart.de).
GIESSEN, 07. Dezember 2005.

Über Ümit Aslim und seine Werke:

Der Künstler konzipiert stets Ausstellungsprojekte die eine aktuelle Thematik aufgreifen. Diese wird anhand von ungewöhnlichen Figuren den Betrachtern näher gebracht. Der Blickfang der Objekte soll das Interesse der Besucher wecken und sie so an das jeweilige Projekt heranführen. Die Figuren beschäftigen sich einerseits mit lokalen gesellschaftlichen Thematiken, aber auch mit grenzüberschreitenden Zusammenhängen.