Streit um Lehrerabwerbung: Hessen rudert zurück

(23.02.2001 18:11)

Hannover (dpa) – Im Streit der Länder um die bundesweite Abwerbung von Lehrern in Mangelfächern hat Hessen am Donnerstag auf der Kultusministerkonferenz in Hannover einen Rückzieher gemacht. Die Länder verständigten sich auf «Spielregeln» beim Werben um die knapper werdenden Nachwuchspädagogen. Danach will man sich künftig nicht mehr Lehrer während eines laufenden Unterrichtsjahres gegenseitig abwerben.
Hessen hatte Ende vergangenen Jahres den Groll der anderen 15 Bundesländer auf sich gezogen, weil es in großen Zeitungsanzeigen auch in anderen Bundesländern um Lehrer für die Mangelfächer an Berufsschulen, auch für Informatik und Mathematik, geworben hatte.
Die Kultusminister verständigten sich bei ihrem Treffen auf eine große Werbekampagne, um den wachsenden Lehrerbedarf in allen Ländern in den nächsten Jahren sicherzustellen. So soll auch eine Imagekampagne gestartet werden, um für ein positives Lehrerbild in der Öffentlichkeit zu werben. Abiturienten sollen animiert werden, sich für die zukunftsträchtigen Lehramtsstudien zu entscheiden. Zudem wurde ein Nachqualifizierungsprogramm von Lehrern im Schuldienst beschlossen.