Unsichtbare Strahlen – gefährlich oder nicht?

von unserer Redakteurin Jessy Franke (21.03.2010)

Wie eine Horrornachricht ging es durch die Presse: Schon lange ist bekannt, dass die Strahlen, ausgehend von Handys oder sonstigen elektronischen Geräten, schädlich sein und zu langfristigen Krankheiten führen sollen.

 Schüler tragen ihr Handy

sehr gerne in der Hosentasche.

Bevor diese Meldung bekannt wurde und viele Handynutzer abschreckte, kümmerte sich niemand darum, wie nah er nachts seinem Handy neben dem Bett lag, ob er es in der Hosetasche trug oder nicht. „Ich habe nie darauf geachtet, wo ich mein Handy gerade hingesteckt habe oder wie nah es mir gerade war“, stimmt die Schülerin Daniela Schäfer aus der Jahrgangsstufe 10 zu.

Die Frage, ob Handystrahlungen gefährlich und schädlich für den Menschen sind, ist ein sehr umstrittenes Thema. Forschungen wie die vitro -Versuche der Stiftung VETRUM haben ergeben, dass Strahlungen jeglicher Art zwar schädlich sein können, es aber nicht zwangsläufig sein müssen. Es kommt sowohl auf das Gerät als auch den Umgang des Benutzers mit ihm an. So sollte man zum Beispiel um das Risiko der Srahlenbelastung nicht zu erhöhen nicht in fahrenden Zügen telefonieren, da dort das Handy noch aktiver auf Sendersuche ist als in freier Umgebung. Gleiches gilt für fahrende Autos. Da das Handy beim Wahlvorgang besonders intensiv strahlt, sollte man es erst zum Gesprächsbeginn ans Ohr halten. Headsets sollen ebenfalls Risiken vorbeugen. Zu jedem Handy gibt es einen SAR-Wert, der die Höhe der Strahlung angibt, die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen sind teilweise erheblich.

Im Sommer führte die Stiftung VETRUM allerdings die Reflex- Studie durch: Das Resultat dieser Studie wie auch einiger anderer war, dass kein Beweis für die schädliche Wirkung der Strahlen auf Menschen gefunden werden konnte. Es ist also fraglich, ob Strahlungen nun gefährlich für den Menschen sind, oder nicht.

„Ich schalte nachts mein Handy aus und lege es absichtlich ans andere Ende des Raumes, damit die Strahlungen nachts nicht bis zu mir kommen“, berichtet Andrea Pranjkovic, Schülerin der Jahrgangsstufe 11. Sie hat damals die Gerüchte gehört, dass die Strahlungen gefährlich sein sollen und zu Tumoren oder Unfruchtbarkeit führen. 

Es kann zwar nicht bewiesen werden, dass ihre Theorie korrekt ist, falsch liegt sie mit ihrer Vorsicht aber ebenfalls nicht.

Andere Leute glauben nicht an die gefährliche Wirkung von Strahlen. So Thomas Rojek, ebenfalls Schüler der Jahrgangsstufe 11: „Ich habe damals gehört, dass man sein Handy nicht in der Hosentasche tragen sollte, da es zu Impotenz führen könne. Ich habe mich aber nie daran gehalten, weil ich nicht glaube, dass ein so kleines Gerät einen solchen Schaden anrichten kann.“

Da also nicht eindeutig bewiesen werden kann, dass die unsichtbaren Strahlen gefährlich sind, wird es weiterhin eine geteilte Meinung in der Bevölkerung geben. Vorsicht kann aber sicherlich nicht schaden.