V.I.P.-Politiker

Von unserer Redakteurin Mara Liebehenz (13.11.2010)

Wie wird man eigentlich Politiker? Am besten in die USA auswandern, sich ein Millionenvermögen erwirtschaften, in eine mächtige Familie einheiraten, nebenbei Bodybuilder und Actionheld sein und dann gelegentlich in der Politik in Erscheinung treten.

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So oder so ähnlich hat es zumindest Arnold Schwarzenegger getan, und bekanntlich hat es der gebürtige Österreicher weit gebracht. 2003 wurde der Republikaner zum Gouverneur von dem 37-Millionen-Einwohner-Staat Kalifornien. In seiner besten (Politiker-) Rolle ist er ziemlich beliebt: Nicht nur seine republikanischen Parteifreunde hat er auf seiner Seite; auch Demokraten und unabhängige Wähler sind von seiner Politik begeistert. Mittlerweile ist er sogar in seiner zweiten Amtszeit.

„Ich kann die ganze Geschichte mit Arnold Schwarzenegger nicht wirklich ernst nehmen. Auch wenn er seine Arbeit ganz passabel zu machen scheint, habe ich immer das Gefühl, dass ein Laie da Politik macht und eben kein hoch qualifizierter Mensch, der sich darüber im Klaren ist, dass er Verantwortung für Millionen von Menschen trägt“, erklärt Tobias Haag aus dem Jahrgang 13 skeptisch. „So etwas wäre in Deutschland doch überhaupt nicht möglich.“

Sind also V.I.P.-Politiker nur ein amerikanisches Phänomen, ein Produkt aus der Riege der selten wahr gewordenen American Dreams? Ein wenig scheint es so.

 
 Wyclef Jean: http://4.bp.blogspot.com  

Erst vor ein paar Monaten kündigte der amerikanische Hip-Hop-Musiker und gebürtige Haitianer Wyclef Jean an, er wolle der neue Präsident des vom Erdbeben zerstörten Inselstaates werden. Ziemlich überzeugt trat er vor dem Publikum auf und erklärte, dass die USA Barack Obama hätten und Haiti künftig Wyclef Jean. Dennoch scheint er nicht den glorreichen Politikerweg, den Schwarzenegger schon in Kalifornien einschlug, gehen zu werden, mehr noch zu können. Ein Mitglied des Haitianischen Wahlgremiums machte Jean und seinen Anhängern schnell einen Strich durch die Rechnung: Für eine Zulassung zur Kandidatur erfülle er nicht alle Kriterien; vorerst also kein zweiter Obama. 

Derweil sitzt Arnold Schwarzenegger, der „Gouvernator“, wie er selbst gern sagt, immer noch auf dem Gouverneursstuhl. Seine Amtszeit endet am 03. Januar 2011. Eine Wiederwahl ist ausgeschlossen. Ein neuer Kandidat wird Arnie ersetzen, denn auch ein „Terminator“ muss irgendwann mal gehen.