Vorsicht: Goethe mit OE!

von unserem Redakteur Steffen Engelbrecht (03.11.2010)

Das Goethe-Institut selbst nennt den Film ein Wagnis. Die Schülerinnen und Schüler der Deutsch-LKs 13 sahen Alexander Fehling als Goethe, der im überaus matschigen Wetzlar die Liebe seines Lebens zu finden scheint, die ihm dann aber durch Moritz Bleibtreu als Gerichtsrat Kestner wieder abspenstig gemacht wird. Konsens der Schüler: „Das Wagnis ist missglückt!“

 Goethe! Das Ausrufezeiche macht den Fim nicht wichtiger (moviepilot.de)

99 Minuten manövriert der junge Goethe sein Pferd zwischen Sturm und Trank, lernt im jugendlichen Drang das Fräulein Buff kennen und verliebt sich. Wer neben Goethes Problemen in der Liebe und im Aufstieg als junger Literat biografische Züge oder einen Erkenntiszuwachs über seine Werke erwartet hat, wird enttäuscht. Der Film ist in weiten Teilen so schmierig, wie es wohl der Fußboden im alten Wetzlar einmal war. Vom schlechten Drehbuch können auch die guten, schauspielerisch starken Leistungen nicht ablenken.

 
 Moritz Bleibtreu mit lustiger Perücke
(moviepilot.de)
 

Die Zuschauer lernen, dass Goethe immer wieder klarstellen muss, dass sein Name mit „OE“ geschrieben wird und die konventionellen Perücken bei Gericht wirklich lustig ausgesehen haben. 

Der Film ist nicht zu empfehlen. Wer eine unterhaltsame Liebeskomödie sucht, muss auf einen weiteren Teil von Till Schweigers „Dreiohrmücken“ warten und sollte Goethes großartige Werke einfach im Reclam daheim oder im Theater genießen.