Wir laufen der Bildung hinterher

Von UMLAUF-Presse (29.11.2003 15:41)

„Wir laufen der Bildung hinterher“, war die Parole, unter der sich die Läufer der ersten Staffel des Sportfachbereichs der Uni Kassel um 16 Uhr für einen 24-Stunden-Lauf für bessere Studienbedingungen, aufstellten. Drei Kilometer sind es vom Holländischen Platz bis zum Rathaus und zurück, eine halbe Stunde pro Strecke. Der Streik an der Universität geht also weiter. Bereits am Vormittag waren mehrere hundert Studenten spontan vom Holländischen Platz (Hopla) zum Rathaus gezogen, um ihren Unmut über die Einführung von Studiengebühren kundzutun.

Start und Ziel

Bildung dürfe nicht kommerzialisiert werden, sagte ein Sprecher der Fachschaft Maschinenbau, die zu der Demonstration aufgerufen hatte, sie müsse kostenlos bleiben. Wenn aber doch Studiengebühren erhoben wurden, dürften diese nicht im Landeshaushalt versinken.

Nach Abschluss der sportlichen Aktion bedankte sich der Fachschaftsrat Sport bei über 1000 Läufern (in Worten: tausend!), die Tag und Nacht gelaufen sind, bei allen Helfern, die diese Aktion erst möglich gemacht haben, bei den Lieferanten und Sponsoren und bei allen Zuschauern, die die Läufer und Läuferinnen angefeuert und moralisch unterstützt haben.

Der Beginn der Laufproteste

Tatsächlich ist die diesjährige Streibewegung durch ein hohes Maß an Kreativität und witzige Einfälle gekennzeichnet. Ob die Landesregierung damit zur Rücknahme ihrer Sparbeschlüsse bewegt werden kann, ist natürlich fraglich. Dass offensichtlich keine Gespräche stattfinden, stimmt allerdings bedenklich. Sollten die vereinzelten Rufe nach „Friede den Hütten, Kampf den Palästen“ demnächst womöglich an Einfluss gewinnen?