Ein bisschen weniger wäre mehr

Von unserem Redakteur Lazar Backovic (18.10.2003 18:49)

Am 11. Oktober 2003 war es wieder soweit: Die Redakteure vom UMLAUF waren auf der alljährlichen Buchmesse in Frankfurt. Schon mal vorneweg, es war ein anstrengender Tag. Eine riesige Flut an Informationen, verteilt an einer unüberschaubaren Zahl von Ständen der großen Buchverlage. Mehr gab es aber auch nicht zu sehen.

Unglaubliches Gedränge

Diese Buchmesse wurde im Vorfeld von den Medien als „Klatschmesse“ eingruppiert. Aber spätestens nach Dieter Bohlens Tratsch-Pressekonferenz auf der Messe wusste plötzlich fast jeder Bundesbürger von der großen Veranstaltung in Frankfurt. Bohlen hat alle am Showgeschäft Interessierte darauf aufmerksam gemacht. Durch diese „Werbe-Aktion“ ist das Seriöse der Frankfurter Buchmesse doch sehr verblasst. Aber die Ausstellungsplätze waren gut gefüllt. Und das freute den Veranstalter und die Stimmung war bestens.

Der Comedy-Star Martin Schneider gab eine Autogramm-Stunde auf der Messe

Es gab viel zu sehen auf der diesjährigen Buchmesse. Dem Besucher wurde – wie übrigens jedes Jahr – nie die Chance geboten, jeden Stand aufzusuchen. Aber das weiß der Messegänger. Was uns sofort ins Auge stach waren die Unmenge an Informationsmaterial, das an den einzelnen Ständen der Verlage erhältlich war. Diese Informationen sind in ihrer Quantität durchaus berechtigt, allerdings war es für die meisten Besucher sehr umständlich, einen Berg von Flyern herumzutragen, obwohl alle Messebesucher schon am Eingang eine oder mehrere Tragetaschen bekamen.

Unser Chefredakteur Jonas Leppin mit André Marx im Gespräch

In den einzelnen Messehallen fielen sofort die aufwändigen Messestände wie zum Beispiel vom Hessischen Rundfunk auf. Viele Autoren stellten hier ihre Werke vor. Häufig bestand die Vorstellung aber nur aus einer monotonen Vorlesung. Anders zum Beispiel André Marx, ein Autor, der zuerst etwas über sein Buch erzählte, viel erklärte und sogar sein neustes Werk verloste. Die Ausführlichkeit in Marx‘ Vortrag war nicht zurückführen, dass sein Buch „Die drei Fragezeichen“ ein Kinderbuch ist. Den Zuschauern und uns fiel auf, dass der junge Autor ausgesprochen viel Spaß am Vortrag hatte.