«Jedes 3. Kind ist zu dick!»

(23.02.2002 00:59)

„Deutschen Schülern mangelt es an Aufmerksamkeit und Disziplin!““Jugendliche verkommen perspektivlos auf der Straße und auf Hinterhöfen!“
Diese Aussagen werden oft zu undifferenziert dargestellt, besitzen aber einen wahren Kern.

Mit dem Wohlbefinden von Jugendlichen ist es schlecht bestellt. Mit dem Zerfall der Familienstrukturen werden diese Probleme eher verstärkt. Die Gesellschaft sollte sich aber nicht damit abfinden.

Äpfel sind Kunstwerke in der Ernährung

Kinder und Jugendliche haben es schwerer denn je. Fernseher, Playstation und Computer üben eine enorme Anziehungskraft aus und der Geschmack von Fast-Food ist auch nicht zu verachten. Diese Faktoren addieren sich zur Selbstverständlichkeit und werden oft übersehen. So beschäftigen sich selbst ernannte Experten bei der Analyse der PISA-Studie mit den fehlenden Blüten, jedoch bleiben die erkrankten Wurzeln der schulischen Ausbildung unerkannt. Mangelnde Bewegung, schlechte Ernährung und fehlende Herausforderungen sind die wahren Probleme.

Sport im Schulunterricht reicht nicht aus

Lediglich einige wenige Instanzen benennen die Gründe. So gibt der Bundesverband der Unfallkassen einen Katalog von Anregungen an die Schulen weiter, in dem als Hauptziel die Bewegung vorangestellt wird. Begonnen wird mit der einfachsten aller Aktivitäten auf dem Schulhof: Dem Dosenkicken. Kaum hat die Pause begonnen, wird etwas annähernd rundes, rollendes gesucht, imaginäre Tore werden aufgestellt und Mannschaften werden gebildet. Zehn Minuten improvisierten Fußballspielens reichen aus, um alle Anstrengungen und Belastungen des Unterricht zu verarbeiten. Schade ist es, wenn diese Möglichkeit zum kindlichen Relaxen verboten wird.

Schon anspruchsvoller ist moderner Sportunterricht, wenn Schüler einen Parcour mit in der Sporthalle befindlichen Geräten aufbauen sollen, der Kreativität und Ausdauer fördert. Solche Maßnahmen prägen den Kohärenzsinn, das Vertrauen in die eigene Kraft, in die Umwelt und in seine Freunde aus. Mit ähnlichen Zielen sollen Kursfahrten stärker gefördert werden, da diese eine zusätzliche Sozialisation als sekundäres Ziel haben. Schüler lernen schneller und eingängiger, wenn sie etwas selbst ausarbeiten und praktizieren. Außerdem stärken Kursfahrten den Zusammenhalt einer Klasse.

… und Bier ist leider kein Brotersatz

Da der normale Sportunterricht nur wenig Training und Bewegung bietet, sollten Schüler in der Freizeit in Sportvereine integriert werden. Hat ein Kind daran kein Interesse, dann sind Arbeitsgemeinschaften eine gute Alternative. In diesen AGs können auch andere Sportarten ausprobiert werden, um Abwechslung zu erzeugen. So kann ein Fußballspieler auch schwimmen gehen oder ein Läufer an einer abgesicherten Wand klettert. Schließlich sind Zehnkämpfer die ausgewogensten aller Sportler. Wichtig ist nur, dass man es nicht übertreibt. Wenn der Körper geschwächt wird, erreicht man das genaue Gegenteil. Denn wenn der Schüler zwei Stunden lang hinter dem Ball her sprintet, kann er sich am nächsten Tag nicht mehr bewegen, ohne den Muskelkater zu spüren – von Krankheit ganz abgesehen. Empfehlenswert ist es, nach dem Puls zu trainieren. Schon 40 minütiges Laufen bei einem Puls von 140 bis 150 verbrennt Fett und steigert die Ausdauer. Wer also im dritten Stockwerk Unterricht hat und noch fünf Minuten nach dem Aufstieg außer Atem ist, sollte es sich überlegen, ob er nicht mal wieder Sport betreiben müsste.

… und was mache ich jetzt?

Und was gibt’s zu essen? Die Mehrheit der Schüler frühstückt vor Schulbeginn nicht ausreichend, was mit Abstand die schlechteste Vorbereitung auf den Unterricht ist. Sicher: Ein voller Bauch studiert nicht gern, aber ein leerer Magen erst recht nicht. Um nicht schlapp zu machen, sollte man eben doch frühstücken. Wem das Vollkornbrot nicht schmeckt, sollte es mit Müsli probieren. Wem dies zu fad ist, der soll Früchte und andere Zutaten wie Kokusflocken u.ä. zufügen. Dann schmeckt es süßer und gehaltvoller. Volles Korn am Morgen hat zudem den Vorteil, dass die Nährstoffe erst nach und nach – wie in einem Speicher – freigesetzt werden. So ist der Schüler auch in der fünften Stunde körperlich und geistig noch hellwach.

Nach der Schule ist eine regelmäßige Verpflegung bei McDonalds oder Burgerking nicht empfehlenswert. Ausnahmen – zum Beispiel als Belohnung – schmecken dann noch besser und machen eher glücklicher als dicker.

Wer öfter mal angeschlagen ist und deshalb nach Vitamintabletten greift, sollte wissen, dass der Körper den größten Teil gar nicht aufnehmen kann. Deshalb ist ein morgentliches Glas Orangensaft besser als jede Tablette. Je frischer der Saft ist, desto gesünder. Auf Mineraltabletten sollte verzichtet werden, als Alternative bietet sich Mineralwasser mit hohen Anteilen an Mineraliensalzen an. Sporttreibende sollten Wässer mit 800 mg/Liter Natrium, 100 mg/Liter Magnesium und 300 mg/Liter Kalium einnehmen, da Mineralien zugleich das Motoröl und der Zündstrom der Muskeln sind. Niedergeschlagenheit oder Schlappheit haben ihre Ursache oftmals in einem Mangel.

Wenn der Körper auf Vordermann gebracht ist und auch die Ernährung stimmt, können dennoch in den nass-kalt-grauen Wintertagen Traurigkeit und Depressionen auftreten. Dann hilft nur noch der entspannende und regenerierende Gang in die Sauna mit anschließender dosierter Höhensonne. Muskeln werden gelockert, die mollige Wärme lässt von südlichen Erinnerungen träumen und diehelle UV-Strahlung vermag depressive Grundstimmungen aufzulockern. Neu sind so genannte Lichtsaunen. Sie sind weniger heiß, sind aber statt dessen mit buntem Licht erfüllt. Dabei wechseln blaue, grüne, gelbe und rote Lichtscheine. Die Farben sollen das Gemüt im grauen Winter zusätzlich anregen.

Jetzt kann man nachts mal wieder richtig tief und fest schlummern. Wer jetzt noch daran denkt, genügend zu trinken, um den Flüssigkeitsstand wieder aufzufüllen, hat gegen den Winter gewonnen. Wer alle ?Wohlfühlmaßnahmen“ einhält, lebt bestimmt gesünder und ist weniger anfälliger gegen Grippe oder auch Stressgefühlen. Bleibt nur noch eines zu tun: So oft wie möglich und auch einmal unverschämt laut heraus zu lachen, denn das ist immer noch die beste Medizin und die kostengünstige Grundlage der Volksgesundheit!