Männer, zieht euch warm an

Von unserer Redakteurin Barbara Solle (07.09.2004 01:12)

Was unterscheidet die Zahl 33 von der 23? Diese an sich simple Frage kann eigentlich jeder beantworten, denn: Rechnet man 33 minus 23, ergibt sich ein Ergebnis von 10. 10, eine nette Zahl. Teilbar durch 1, 2, 5 und sich selbst.

Ist seine Spitzenposition gefährdet?

Doch möchte ich heute nicht über mathematische Zusammenhänge grübeln. Viel wichtiger ist für mich, dass diese 10 einen gewissen Respekt schafft. Respekt gegenüber dem häufig als „stärker“ dargestellten männlichen Geschlecht.

Das war früher…

Der letzte Abiturjahrgang brachte es an den Tag. Als im Sommer 2003 rund 27.000 Schulabgänger an allgemein bildenden Schulen das Abitur erfolgreich bestanden hatten, stand zum damaligen Zeitpunkt noch nicht fest, dass 33 Prozent der Schulabgänger weiblich waren. Die Prozentzahl der männlichen Abiturienten liegt in dem Zusammenhang bei 23. Somit sind es rund 10 Prozent mehr Frauen, die nach etwas Höherem streben. Bei dieser Tatsache drängt sich der Gedanke auf, dass das sonst als stärker und auch klüger assoziierte Geschlecht wohl den Kampf verloren hat. Vielmehr ist hier eindeutig, dass die Frauen das Rennen machen.

…und das könnte bald realer werden, die Prokura und Chef

Was im Moment vielleicht nur prozentual sichtbar ist, könnte schon in kürzester Zeit ein Grund für einen erneuten „Kampf der Geschlechter“ sein. Schließlich führen diese 10 Prozent unter anderem auch dazu, dass es mehr Anwärterrinnen für begehrte Studienplätze oder Stipendien geben wird, die einen hochqualifizierten Beruf ergreifen werden. Denn: Wer wird einen gut aussehenden Mann einer hochqualifizierten Frau vorziehen, wenn die Firma in einer Krise steckt? Nicht viele, wenn es dabei um viel Geld geht.

Aber in der Familie darf sie schon mal die Nase vorn haben

Dass der eine oder andere sich im Geheimen eingestehen wird, dass er die Frau gegenüber dem genauso qualifizierten Mann viel lieber bei sich einstellen wird, versteht sich dabei von selbst. Mag diese Zahl 33 uns heute noch klein und unbedeutend erscheinen, wird sie der Anfang von etwas Neuem sein. Doch würde es zu weit führen, sich schon heute die Vor- und vor allem Nachteile für die Männerwelt auszumalen. Fest steht, Frauen gehören eindeutig nicht mehr hinter den Herd, sondern hinter einen teuren Mahagonischreibtisch im Marmorbüro. Alles hat seinen Anfang: Männer, zieht euch warm an.