Träume von Jungen und Männern

Von unseren Redakteuren Felix Fischer und Julian Lippert (28.01.2004 23:04)

200 Jahre ist es schon her, doch die Begeisterung lässt nicht nach! Die Rede ist von der Eisenbahn. Aus vielen Kinderzimmern ist die Modelleisenbahn nicht mehr wegzudenken, obwohl das traditionelle Spielzeug immer häufiger durch Video- und Computerspiele ersetzt wird. Die meisten Lokomotivführer trafen den Entschluss zu ihrem Traumberuf im Kinderzimmer, vertieft im Eisenbahnspiel.

In verschiedensten Formen;
alles Gute, Eisenbahn!

Doch die Realität sieht heute meistens anders aus. Wie Befragungen von Bahnangestellten ergaben, ist der Beruf des Lokomotivführers fern ab von der Vorstellung der Kinderträume. Während Anfang und Mitte des letzten Jahrhunderts das Lokomotivführen noch Schwerstarbeit war, werden moderne Hochgeschwindigkeitszüge von Computern gesteuert. Bahnfahren ist Dank moderner Technik schneller und sicherer geworden, was aber gleichzeitig den Verlust der klassischen Eisenbahnromantik bedeutet.

Jungens haben nur noch selten den Wunsch Lokomotivführer zu werden

Doch die Dampflokomotive, so wie wir sie heute kennen, war längst nicht der Anfang der Eisenbahnära. Thomas Huhn, Technischer Leiter des Eisenbahnmuseums Bochum kennt die Geschichte der Lokomotive genau. „Das Prinzip Schiene ist sehr alt und kommt aus dem Bergbau. Man hat da mit Holzbohlen erst experimentiert, um Kohlenwagen unter Tage sicher ziehen zu können, ohne dass sie links und rechts abdriften. Dann ist man zu gusseisernen Schienen übergegangen.“ Die industrielle Revolution erforderte neue Transportmittel. So kam dem walisischen Konstrukteur Richard Trevithick eine Idee. Er hatte die Vorstellung von einem „mechanischen Pferd“, eine Dampfmaschine auf Rädern.

Eine Metamorphose:
Von der Dampflok zum modernen E-Zug

Zunächst sieht die Konstruktion von Trevithick aus wie eine liegende Regentonne mit Schornstein und Rädern. Doch die besondere Beachtung bekommt Trevithicks Dampfmaschine auf Rädern erst nach einer Wette. Er möchte den Menschen, die seiner Maschine keinen Nutzen zugetraut hatten, das Gegenteil beweisen. Er behauptete, er könne neben Lasten gleichzeitig auch Personen befördern. So wurden auf der Jungfernfahrt der Dampflokomotive siebzig Personen und zehn Tonnen Eisen befördert.

Gute Fahrt!