Wieder hat jemand an der Uhr gedreht. Aber nicht bei Eike auf den Philippinen!

Sieben Stunden Zeitunterschied hatte ich bislang zu Deutschland. Aber seit der Zeitumstelltung hat sich das einfach geändert und ich bin plötzlich acht Stunden vor meinem Herkunftsland unterwegs. Das heißt, dass ich meine Gespräche, z.B. mit der Uni dort, wieder um drei und nicht mehr um zwei Uhr nachmittags führen werde. Woran das liegt? Schuld ist die Sommerzeit, die auf einmal wieder regiert, da die Uhr eine Stunde vorgestellt worden ist. Immer mehr Menschen fragen sich, warum das überhaupt so ist, denn nicht überall auf der Welt greift diese Regelung. Letztendlich gibt es hierfür umstrittene Vorteile, und manchmal scheint es so, als wolle man auch an alten Strukturen festhalten…

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Der erste Vorteil ist am ehesten nachvollziehbar bzw. wird der Zusammenhang klarer, wenn man sich den Begriff im Englischen anguckt: „daylight saving time” (kurz: DST).
DST ermöglicht es den Menschen, sich das Sonnenlicht zunutze zu machen! Im Sommer geht die Sonne früher auf und somit wird es früher hell. Diese extra Helligkeit kann genutzt werden und möglicherweise sogar Strom sparen.

Ein weiterer Fakt hingegen ist umstritten, und da wir heutzutage abends das Licht anschalten, ist der Effekt an Einsparung fast schon ins Negative Umgekehrt. Die genauen Einsparungen oder der Mehrverbrauch sind somit wohl sehr gering und haben womöglich eher eine idealistische Herangehensweise, um die Aufmerksamkeit auf bestimmte Probleme, z.B. den hohen Energieverbrauch, zu lenken. So hat Deutschland seit 1980 wieder die Sommerzeit, nachdem man sich seit der Einführung 1916 nicht endgültig entscheiden konnte, ob man sie braucht oder nicht. Diese nur zum Teil verständlichen Vorteile bringen viele Leute zum Zweifeln, ob die Umstellung der Uhr denn überhaupt nötig ist. Denn für Arbeitstätige wie auch für Schüler bedeutet dies eins: Veränderung!

Unsere innere Uhr ist nicht wie ein Uhrwerk gebaut. Man kann nicht einfach an einem Rädchen drehen und die Uhr läuft weiter, sondern man muss sie sich wieder einpendeln lassen – und das dauert. In dieser Übergangszeit funktioniert der Körper nicht mehr genau wie ein Uhrwerk; es ereignen sich dadurch tatsächlich mehr Unfälle durch Übermüdung und Schüler sind noch verschlafener als sonst (Anm. der Redaktion: Das ist wirklich möglich!!).

All dies wirft Fragen nach dem Sinn auf, und ich frage mich auf einmal, wie es sein kann, dass ich mir über diese vermeintliche Selbstverständlichkeit in Deutschland keine Gedanken gemacht habe … Wie lautet das Sprichwort nochmal: Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht! Offensichtlich habe ich diesen Wald wohl erst gesehen, als ich ein Flugzeug genommen und mich ans andere Ende der Welt bewegt habe. Denn auf den Philippinen gibt es seit 1990 keine DST mehr, da hierin kein Sinn mehr gesehen wurde. Zwar fanden immer wieder Diskussionen hierüber statt, besonders 2006 und 2014, als es Öl- bzw. Energiekrisen gab, aber am Ende blieb es dann doch beim Alten – der Nicht-Existenz von DST wie in fast 70% der Welt.

Die Organisation „Wedontneeddst.com“ hat sich übrigens dem Ziel verschrieben, DST zu beenden. Bis das passiert und unser Biorhythmus sich nicht mehr vor der Zeitumstellung fürchten muss, werde ich versuchen, häufiger über andere Bäume und Wälder zu berichten und euch einen weiteren Einblick in das Leben auf den Philippinen zu geben.