Der Stachel

Schultheater hat eine lange Tradition am Goethe-Gymnasium. Am 25. und 26. April 2012 wurde diese fortgeführt. Mit einer beeindruckenden Leistung unterstrichen die Schülerinnen und Schüler ein weiteres Mal, wie Kreativität und Fleiß im DS-Unterricht Früchte tragen. Eine dreiviertel Stunde grübelte das Publikum mit und wurde gut unterhalten. Die Frage nach dem Sinn des Lebens und dessen Bedeutung ist das natürliche Mysterium der Menschheit und zudem das Thema des Stücks „Der Stachel“.

20120510 Baumhocker
Luca Keuchel als nihilistischer Pierre Anton

Auf der Grundlage von Janne Tellers Buch „Nichts – was im Leben wichtig ist“ fassten die Schülerinnen und Schüler des DS-Kurses aus der Q2 unter der Leitung von Herrn Lück ihre Gedanken zur Frage aller Fragen in ihr Theaterstück. In zwei mehr als ausverkauften Vorstellungen wurde die Geschichte einer Schulklasse erzählt, die den Nihilisten Pierre Anthon von der Bedeutung des Lebens und Seins zu überzeugen sucht. 

Dieser harte Tobak wurde humorvoll übermittelt. Jedoch zog zunächst ein ganz anderer Umstand die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich: Nicht wenige waren verdutzt, als sie sahen, dass nicht wie üblich das Stück ausschließlich auf der Bühne spielte. Stattdessen hatte sich die Gruppe für einen zusätzlichen Spielraum, eine Art „Catwalk“-Bühne entschieden. Demnach saß sich das Publikum in zwei Blöcken gegenüber.

Den Rahmen des Stückes bildete eine Unterhaltung über die letztendliche Handlung. Eine ganz normale Schulklasse mit den unterschiedlichsten Charakteren bestreitet den ersten Schultag nach den Ferien. Doch Pierre Anthon verhält sich komisch. Seine Einstellung gegenüber dem Sinn des Lebens verstört die anderen. Denn seiner Meinung nach gibt es so etwas wie eine Bedeutung nicht. Die anderen grenzen ihn aus und können doch kein Argument vorbringen, das seine These widerlegen könnte. Deshalb versuchen sie gemeinsam Dinge zu sammeln, die von Bedeutung sind. Diese werden auf dem „Berg der Bedeutung“ zusammengetragen. Allerdings steigern sie sich zusehends in diese Idee hinein. So landen schließlich auch ein Katzenfell, eine Zunge und ein Sarg auf diesem Berg.

Für die Schauspieler war es sicherlich eine Herausforderung, zumal nur eine sehr kurze Vorbereitungszeit zur Verfügung stand. Özge Efendi meint dazu: „Es hat echt viel Spaß gemacht zu spielen und zu proben. Die Zuschauer haben an den beiden Terminen ganz unterschiedlich reagiert. Aber an dieser Stelle finde ich auch ein Lob an meine Mitschüler und Herrn Lück angebracht, der uns geholfen hat, alles in dieser kurzen Zeit zu schaffen“. Herr Lück selbst zieht ein ganz ähnliches Fazit: „Ich bin mit der gezeigten Leistung sehr zufrieden. Zwar gibt es für einen Lehrer immer etwas zu meckern, aber meinem Motto -erst der Mensch, dann die Kunst, so verteil ich meine Gunst- getreu finde ich viel wichtiger, dass der Betrachter positiv angesprochen wird. Und ich finde, das haben wir auf jeden Fall erreicht“. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!