Weißer Rauch über dem Goethe-Gymnasium

Wer kennt es nicht – man quält sich morgens aus dem Bett und schleppt sich zur Schule, um dann zu erfahren, dass die ersten beiden Stunden ausfallen und man noch locker eine Stunde länger hätte schlafen können. Wegen solcher Situationen brachte die SV vor ca. anderthalb Jahren das erste Mal einen Antrag für einen Online-Vertretungsplan in die Gesamtkonferenz ein, doch dieser wurde abgelehnt. Aber: Was lange währte, wurde nun endlich gut.

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Der Gang zum Vertretungsplan kann bald auch auf dem Handy erfolgen

Auf die Frage, was den Ausschlag zur Annahme des Vorschlages gegeben habe, antwortet Schulsprecher und „Schirmherr“ des Projektes, Erik Tuchtfeld: „Der Antrag selbst hat sich inhaltlich gar nicht besonders von dem letzten Antrag unterschieden, er war aber besser vorbereitet und wurde auf breiteren Schultern getragen.“ Besonders Bedenken bezüglich des Datenschutzes waren berechtigterweise ein Kritikpunkt der Antragsgegner. Daher war die enge Zusammenarbeit mit dem Datenschutzbeauftragten, Herrn Imhof, essentiell. Der Plan ist z.B. durch ein Passwort geschützt und enthält keine Lehrernamen oder deren Kürzel, sondern es wird lediglich die Kursbezeichnung aufgeführt. Dieser kleine Einschnitt in die Benutzerfreundlichkeit hat zwar zur Folge, dass die Schüler ihre Kursbezeichnung kennen müssen, aber das sollte mehr als verkraftbar sein.

Neben der Vorbereitung und der Arbeit am Datenschutz nennt Erik auch unseren neuen stellvertretenden Schulleiter, Herrn Schales, als wichtigen Faktor für die positive Entscheidung. Durch seine Offenheit gegenüber dem Projekt sowie seine Mithilfe, besonders in technischer Hinsicht, habe er entscheidend zum Projekt beigetragen. Es werde auch Herr Schales sein, der den Online-Vertretungsplan in die Testphase schicke und weiter an den Details arbeite. 

Die Diskussion hat die Schule in den letzten Jahren immer wieder gespalten. Der Antrag wurde ein ums andere Mal diskutiert und beide Seiten hatten berechtigte Argumente, doch eine Verabschiedung schien lange Zeit in weiter Ferne zu liegen. Vielleicht waren es deshalb letztendlich Herrn Schales‘ Mitarbeit und die Bekennung zum Projekt, die letztendlich die Waage zu Seiten der Befürworter gekippt hat. Doch was ist jetzt konkret zu erwarten? Schon sehr bald soll die erste Phase starten: „Ich bin optimistisch, dass gegen Ende dieses Schuljahres bereits eine Testphase beginnt“, gibt Erik zu Protokoll. Der Vertretungsplan wird wohl auf einer Unterseite der Feedback-Seite zu finden sein. „Spätestens mit dem Beginn des neuen Schuljahres sollte der Online-Vertretungsplan dann funktionieren.“ Für viele Schüler war der Online-Vertretungsplan eine wichtige Sache und die SV hat hartnäckig an der Umsetzung gearbeitet, wofür man nur größten Respekt und Dank aussprechen kann. Sie hat wahrlich die Stimmen der Schüler repräsentiert und mit Konstruktivität und Hartnäckigkeit für dieses erfreuliche Ergebnis gearbeitet. Aber auch die bei allen Bedenken gezeigte Offenheit vieler Lehrer muss hier positiv erwähnt werden. Die Umsetzung und der Nutzen des Plans werden abzuwarten sein, doch es ist zumindest eine Lösung, mit der alle leben können. In einem Jahr steht das Thema dann wieder in der Gesamtkonferenz zur Debatte. Dann wird entschieden, ob der Beschluss bestätigt wird oder nicht. Erik nennt es eine „Zustimmung mit Widerrufsrecht“. Bis dahin heißt es also: Habemus OVP!