Three makes the charm

Von unserem ehemaligen Chefredakteur Eike Plhak

“Three makes the charm” – das ist eines der Zitate von Herrn Kirch, welches wohl einigen Schülern, egal ob noch auf dem Goethe-Gymnasium oder bereits in der weiten Welt unterwegs, all zu schnell nicht entfallen wird. Nach diesem Motto werde ich mich in diesem und den noch folgenden Artikeln auch richten und genau drei Monate nach meiner Einreise auf die Philippinen in einem Mix aus Blog-Eintrag und Artikel versuchen, meine Eindrücke und Erlebnisse nach Kassel zu schicken.

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Das erste, was mir in diesem Land am anderen Ende der Welt aufgefallen ist, waren nicht die Besonderheiten der Architektur, der Kultur oder die der Menschen – es war die Besonderheit der Sprache. Natürlich sieht man im Nino Aquino International Airport, sobald man aus dem Flugzeug aussteigt, das Terminal des Flughafens, aber die Architektur desselbigen ähnelt doch stark dem, was ich schon überall auf der Welt sehen durfte. Natürlich gibt es lokale Unterschiede, aber egal ob Kiev oder Ljubljana, Eriwanoder Sarajevo: Überall, wo ich bereits war, war das Flughafen-Feeling dasselbe: die sterilen Hallen, die langen Gänge, die immer gleich aussehenden Gates und das Gefühl, hier ganz schnell weg zu wollen, um endlich am eigentlichen Ziel anzukommen.

Da eben die Architektur des Flughafens nichts Spannendes bot, war es die Sprache bzw. die Ausschilderung, die mir verdeutlichte, in welchem Land ich mich ab nun befinden würde. Kein einziges Wort in der Landessprache konnte ich, als ich philippinischen Boden betrat. Einfach Faulheit als Grund zu nennen, würde mich nicht in einem guten Licht dastehen lassen, und so gebe ich einfach die diplomatische und auch pragmatische Erklärung ab, dass ich mich mit meinen Sprach-Voraussetzungen aus Deutschland doch ganz einfach verständigen kann: Englisch.

Richtig gelesen! Englisch ist Amtssprache des 10.000 Kilometer von Deutschland entfernten Landes, in dem ich dieses Jahr verbringen werde. Der Grund dahinter liegt wie bei vielen ehemalig kolonialisierten Ländern in der Sprache der ehemaligen Besatzer und der kulturellen Diversität der kolonialisierten Länder selbst. So gibt es auf den Philippinen verschiedenste Sprachen: Tagalog, Bicolano und Cebuano, um nur 3 der 21 Amtssprachen zu nennen. Dieser Fakt spukte durchaus in meinem Hinterkopf herum, als ich mich für die Philippinen bewarb, denn wie wichtig es ist, in einer Landessprache kommunizieren zu können, ist wohl jedem klar, der diesen Text hier gerade lesen kann, weil er eben des Deutschen mächtig ist. Stellt euch doch jetzt  einfach mal vor, diesen Text jemand anderem mit Händen und Füßen erklären zu müssen – dezent schwierig, oder?

Natürlich ist Englisch nicht das Allheilmittel und ich bemühe mich, Tagalog zu lernen, um wirklich mit allen Philippinos hier (wo eben Tagalog gesprochen wird) reden zu können und nicht einfach als der weiße Tourist gesehen zu werden, sondern als recht normaler Bewohner des Landes, der nicht in das Raster “typisch-philippinisch” fällt – bitte fragt mich jetzt nicht, was das heißen soll, ich kann hier ja meist nicht einmal wirklich aufschlussreich antworten, wenn ich gefragt werde, was denn typisch deutsch sei! Dabei muss ich mich auf das Wissen und die Hilfsbereitschaft von Familie und Freunde verlassen, denn professionelle Sprachkurse gibt es hier nicht, für wen den auch? Nachvollziehbare Antwort: Kung walang gustong matuto ng ibang wika, walang magtuturo nito… – Ohne Nachfrage gibt es auch kein Angebot…!

Bald wird hier der nächste Teil meines Blogs erscheinen und ich werde weiter über meine Erlebnisse berichten. Hanggang sa muli! – Bis nächstes Mal!

afewmilesfromhome.wordpress.com