Das war unsere Halloween-Party

Süßes oder Saures? Trick or Treat? Jedes Jahr am 31. Oktober, wenn es draußen bereits kalt und windig ist, gehen viele Kinder in der Dunkelheit raus und ziehen um die Häuser. Als Gespenster, Hexen, Vampire – Hauptsache gruselig. Halloween ist auch als das Fest des Gruselns bekannt, der einzige Tag, an dem wir uns nach Angst sehnen. 

Auch wir haben, wie jedes Jahr, an unserer Schule Halloween gefeiert. Die Party wurde von unserer SV organisiert und fand im Raum neben der Aula statt. Am Eingang stand ein Tisch, an dem man die zuvor gekauften Eintrittskarten für drei Essen- und Getränketickets einlösen konnte. Zudem wurden Leuchtarmbänder verteilt, um den abgedunkelten Raum ein wenig mehr zum Leuchten zu bringen. 

Drinnen wurde man bereits von Musik und einigen tanzenden Schüler*innen begrüßt. Die Musik hatten sie sich selbst ausgesucht, indem sie ihre Wünsche zuvor auf den aushängenden Listen im Schulgebäude eingetragen hatten. So sollte sich jeder Gast in der Musik wiederfinden können und es entstand ein bunter Mix. 

Der große Raum wurde in Verbindung mit der Musik auch ausgiebig ausgenutzt. Fast alle Anwesenden tanzten, entweder mit Freunden oder auch in größeren Gruppen. Auch wenn zu Beginn noch nicht so viele aktiv waren, änderte sich dies im Verlauf der Zeit und immer mehr Gäste trauten sich auf die Tanzfläche. Auch die Gruppen wurden größer und bei einigen Liedern tanzten fast alle zusammen in einem großen Kreis. Nicht nur die Schüler*innen, sondern auch die anwesenden Aufsichtslehrkräfte schienen sich durchaus zu amüsieren. Das schien auch den anwesenden Schüler*innen zu gefallen. Auf unsere Frage, was ihr am meisten gefalle, antwortete Zeynep: „Die Musik und die Stimmung“. 

Erfreulicherweise erschienen außerdem fast alle im Kostüm: Von Figuren aus Serien oder Videospielen bis hin zu den Klassikern wie Gespenstern und vor allem Hexen war alles dabei. Bereits im Vorfeld wurde für den Kostümwettbewerb geworben, an dem dann tatsächlich auch zahlreich teilgenommen wurde. „Mir gefällt der Kostümwettbewerb am meisten“, meinte Lilly aus der 6a. Die kreativsten und gruseligsten Kostüme wurden beim Wettbewerb geehrt, allerdings bekamen nicht nur die Gewinner, sondern auch die anderen positives Feedback. Viele bestaunten gegenseitig ihre Kostüme und lachten gemeinsam über die einfallsreichen und lustigen Ideen der Kostümrealisierung. Bewertet wurden die Kostüme von einer Jury, die dann das Ergebnis bekannt gab. Erst danach wurde wieder weitergetanzt und selbstverständlich war auch die ganze Zeit für Verpflegung gesorgt. Links im Raum gab es an einer langen Tischreihe Snacks wie Chips und Schokolade, aber auch Selbstgebackenes gab es reichlich, darüber hinaus Getränke, die bei all der ausgelassenen Bewegung auch dringend notwendig waren. 

Auch wenn Zeynep sich zu den Fensterstickern, den Tischdecken und Figuren noch etwas mehr Dekoration gewünscht hätte und Alma meinte, „Man könnte Mini-Spiele dazu machen“, schienen die meisten wirklich Spaß zu haben und blieben am Ende sogar noch ein wenig länger als ursprünglich vorgesehen. 

Nun bleibt allerdings die Frage offen, weshalb wir überhaupt gefeiert haben. Was steckt denn hinter Halloween? Auch wenn es so wirkt, als wolle man an diesem Tag möglichst böse sein, ist es eigentlich genau andersherum: Man versucht, das Böse fernzuhalten. 

Der alte irische Glauben der Kelten besagt, dass die Toten in eben unserer heutigen Halloweennacht herumgehen, um diejenigen zu finden, die im nächsten Jahr, welches damals am Tag nach Halloween begann, sterben werden. Damit dies aber nicht passiert und man nicht von den Geistern der Toten heimgesucht werden muss, wird sich möglichst abschreckend verkleidet. Zudem wird den bösen Geistern aber eine freundliche Geste entgegengebracht: man stellt ihnen etwas vor die Tür. Natürlich nicht, weil sie herzlichst willkommen sind, sondern damit sie gegenüber dem Bewohner des Hauses milde gestimmt sind und ihn nicht belästigen oder aufsuchen. 

Wenn ihr also demnächst an Halloween herumgeht, an Türen klingelt und die Leute euch etwas Süßes geben, dann nur, weil sie solch große Angst vor euch haben, dass sie euch lieber kein zweites Mal begegnen möchten. Und wenn alle weiterhin so gruselig wie bei unserer Halloween-Party aussehen, können wir definitiv von keinen toten Geistern mehr heimgesucht werden. 

Fotos: Daria Ivanova (6a)


  • Tamina Fohrmann

    Tamina spielt Basketball, Tischtennis und Geige, forscht und gärtnert. Sie interessiert sich sehr für Psychologie, Ernährung und Jura. Sie liebt es, zu lesen, zu schreiben und Zeit draußen mit Freunden zu verbringen. Ungerechtigkeit kann sie überhaupt nicht leiden.