UMLAUF: Würden Sie sich selbst als Weihnachtsfan bezeichnen?
Frau Kurzenknabe: Ja, sehr. Ich mag Weihnachten gerne, weil es bei uns so gemütlich ist. Außerdem bin ich ein Deko-Monster, das heißt unser Haus wird in der Woche vor dem ersten Advent geschmückt. Wir haben auch Außenbeleuchtung, die ich sehr schön finde, weil wir nicht übertreiben, sondern lediglich deutlich machen, dass jetzt eine andere Zeit beginnt. Das ist insbesondere nach dem trüben November in dieser trostlosen und dunklen Jahreszeit ein Anker für mich.
UMLAUF: Wie feiern Sie am liebsten Weihnachten? Mit Freunden? Mit der Familie?
Frau Kurzenknabe: Wir feiern traditionell mit unserer Familie. Am Heiligen Abend sind wir zu viert in unserer kleinen Familie und über die Festtage verteilen wir uns bei der Familie meines Mannes sowie bei meiner Familie, wo dann auch viel gegessen, gespielt und gesungen wird. In diesem Jahr wird es ein bisschen anders werden, weil mein Sohn beim Krippenspiel mitmacht. Das machen in seiner Konfirmationsgemeinde nämlich die Konfirmanden. Deshalb werden wir wahrscheinlich planen, dass die Großeltern am Heiligen Abend zu uns kommen und wir diesen Gottesdienst und die Zeit danach miteinander verbringen.
UNLAUF: Was kommt bei Ihnen auf den Essenstisch?
Frau Kurzenknabe: Am Heiligen Abend ist es immer so, dass es etwas gibt, das für uns vier gut passt und nicht all zu üppig ist. Die Weihnachtsgans wird nämlich traditionell bei meiner Mutter gespeist. Wir bemühen uns deshalb am 24. Dezember immer, gemeinsam etwas zu kochen, sodass es auch für meine vegetarische Tochter ein richtig leckeres Weihnachtsessen gibt. Letztes Jahr haben wir selber Sushi gemacht, sowohl mit Fisch als auch als vegetarische Gemüsevariante.
UMLAUF: Wie sieht bei Ihnen der klassische Weihnachtsabend aus?
Frau Kurzenknabe: Wir gehen zu Fuß in die Kirche, wenn auch mittlerweile nicht mehr in den Gottesdienst, in dem das Krippenspiel gezeigt wird. Dieser Gottesdienst ist uns allen zu actionreich und voll. Deshalb gehen wir in einen Gottesdienst, in dem der Schwerpunkt eher auf dem Singen der klassischen Weihnachtslieder liegt. Nach dem Gottesdienst laufen wir wieder nach Hause, wo wir den Heiligen Abend zu viert verbringen. Meist bereiten wir dann die Mahlzeit zu und essen vor der Bescherung. Zur Bescherung überlegen wir uns dann immer eine spielerische Variante zum Auspacken, entweder mit Würfeln oder mit Flaschendrehen, sodass wir nicht einfach der Reihe nach jemanden bestimmen, der das nächste Geschenk auspackt.
UNLAUF: Was ist Ihre schönste Erinnerung an Weihnachten?
Frau Kurzenknabe: Ich bin sehr gerührt in einem für mich sehr besonderen Moment gewesen. In dem Jahr saß ich zum ersten Mal selbst als Mutter mit meiner Tochter und meinem Mann im Weihnachtsgottesdienst. Da sind mir tatsächlich vor Rührung die Tränen heruntergelaufen, weil ich mein Kind bei mir hatte. Die zweitschönste ist die Erinnerung an ein bestimmtes Krippenspiel. Meine Tochter spielte einen Esel und mein Sohn, damals ungefähr drei Jahre alt, einen König. Das war sehr niedlich.
UMLAUF: Hatten Sie früher Adventskalender? Wenn ja: welche? Und welcher hat Ihnen am besten gefallen?
Frau Kurzenknabe: Ich hatte früher Adventskalender, aber die Tradition, selbst gebastelte oder selbst zusammengestellte Adventskalender zu haben, fand ich immer am schönsten. Das ist in meiner Familie allerdings erst relativ spät aufgekommen. Ich kann mich aber erinnern, dass ich in meiner Kindheit auch einen Schokoladenadventskalendar hatte, in dem jeden Tag ein Stück Schokolade war. In späteren Kalendern gab es dann kleine Geschenke. Auch da war mal „nur“ eine Süßigkeit drin, aber meist Kleinigkeiten wie Labellos, Radiergummis und anderes. Das fand ich immer toll. Früher hat meine Mutter sie gebastelt, heute existiert diese Tradition auch bei uns noch. Das heißt, meine Kinder bekommen von mir einen zusammengestellten Adventskalender. Das sind 48 Päckchen, die mich jährlich in Stress bringen, aber ich mache es tatsächlich sehr gerne.