Lustig, lustig, tralalalala…, 6. Türchen

Lustig, lustig, tralalala, bald ist… wieder da! Na, wer ist wieder da? Kleiner Tipp: weißer Bart, langer roter Mantel, weiße Handschuhe – nein, es ist nicht der Weihnachtsmann. Der, um den es heute geht, trägt keine Weihnachtsmann-Bommelmütze, sondern einen spitz zulaufenden Hut, wie ihn auch Bischöfe tragen. Diesen Hut nennt man Mitra.

Also: Um wen geht es heute? Richtig! Um den Nikolaus.

Viele von euch haben wahrscheinlich gestern Abend einen Stiefel vor die Tür gestellt und diesen heute Morgen gefunden, gefüllt mit Mandarinen, Nüssen und Schokolade. So zumindest besagt es die Tradition des sechsten Dezember.

Aber woher kommt diese eigentlich? Und warum sehen der Nikolaus und der Weihnachtsmann sich so ähnlich?

Tatsächlich ist die Geschichte des Heiligen Nikolaus nicht vollständig überliefert, denn, wie so oft bei Heiligen, ist es kompliziert, zwischen Legenden und historischen Fakten zu unterscheiden. Die wohl bekannteste Geschichte des Nikolaus besagt, dass er zufällig von der großen Armut einer Familie mitbekam, in der der Vater nicht mehr genug Geld hatte, um für seine drei Töchter zu sorgen. Ohne Geld aber hätten die drei Mädchen schlimme Arbeiten verrichten müssen.

Als Nikolaus dies mitbekam, wollte er unbedingt helfen und warf nachts drei Goldklumpen in den Garten der Familie.

Ist euch schon einmal aufgefallen, was der Nikolaus in der Hand hält? Selbst auf einigen Schokoladennikoläusen ist dies zu sehen. Schaut mal genau hin…

Genau! In der Hand befinden sich drei goldene Äpfel. Laut der Geschichte sahen die drei Goldstücke nämlich aus wie Äpfel, deshalb identifiziert man Nikolaus heute damit.

Wie bereits erwähnt, gibt es jedoch unterschiedliche Überlieferungen. Andere Geschichten erzählen von nur einer Tochter und einem Apfel. Fest steht allerdings, dass Nikolaus als ein großzügiger Mann angesehen wird, der mit anderen geteilt hat, um zu helfen und dafür nicht einmal Lob oder ein Dankeschön verlangte, da er die Äpfel heimlich in der Nacht brachte.

Nun bleibt aber noch die Frage offen, was es mit der Kleidung und dem langen Stab des Nikolaus auf sich hat.

Das hängt damit zusammen, dass der Heilige Nikolaus ein Bischof in Myra war und dementsprechend nicht nur für die Armen, sondern für die ganze Gemeinde da war. Die Kleidung, die er trägt, ist typisch für einen Bischof. Wie am Anfang bereits erwähnt, wird sein Hut auch Mitra genannt. Außerdem hat er immer einen Stab bei sich, einen sogenannten Krummstab. Solch einen benutzen auch Hirten, mit denen Bischöfe oft in Verbindung gebracht werden.

Und Nikolaus und der Weihnachtsmann? Warum sehen die so gleich aus, beide in rot und weiß?

Tatsächlich würde man im ersten Moment vielleicht nicht damit rechnen, aber der Weihnachtsmann kommt gewissermaßen vom Nikolaus. Auch wenn wir Weihnachten bereits sehr lange groß feiern, kam nicht immer der Weihnachtsmann. Selbst heute wird in einigen Familien nicht von ihm, sondern vom Christkind gesprochen, denn auf dieses geht ja die ursprüngliche Weihnachtsgeschichte zurück.

Vom Weihnachtsmann hat man erst später gesprochen und sich dabei am Nikolaus orientiert.

Auch wenn wir Weihnachten also meistens viel wichtiger finden als den Nikolaus-Tag, hat Nikolaus einen nicht unwichtigen Einfluss auf unser Weihnachtsfest, wie wir es heute kennen. Und schließlich geht es ja in der Weihnachtszeit auch darum, großzügig zu sein, anderen zu helfen und sich um Bedürftige zu kümmern.

Wir vom UMLAUF wünschen euch einen schönen Nikolaus und 6. Dezember!


  • Tamina Fohrmann

    Tamina spielt Basketball, Tischtennis und Geige, forscht und gärtnert. Sie interessiert sich sehr für Psychologie, Ernährung und Jura. Sie liebt es, zu lesen, zu schreiben und Zeit draußen mit Freunden zu verbringen. Ungerechtigkeit kann sie überhaupt nicht leiden.